Wer hätte gedacht, dass eine der weltweit größten und wichtigsten Fotoausstellungen nicht in New York, Paris oder Tokio stattfindet – sondern in dem provençalischen Städtchen Arles? Dort zeigen berühmte Fotografen aus aller Welt bereits seit 1969 ihre besten Arbeiten und präsentieren sich auch selbst. In den die Sommerwochen von Juli bis Mitte September bieten "Les Rencontres d'Arles" dann ein sehr vielfältiges Programm...
Dazu gehören nicht nur viele Fotoausstellungen an verschiedenen Orten der Stadt (2012 waren es über 60) – auch Workshops und Diskussionen stehen auf dem Programm. Und sogar prächtige Fashion-Shows berühmter Couturiers ziehen das Publikum in ihren Bann. Wie hier, Christain Lacroix, der selbst aus Arles stammt; 2008 mit einem seiner Haute-Couture-Modelle im antiken Theater:
Foto: Florian Vincent (eigenes Werk), by: wikimedia commons
Das eigentliche Programm der "Rencontres" als internationales Fotografentreffen und Fotoausstellung ist sehr umfangreich, die Ausstellungsorte sind vielfältig. Es ist ein Erlebnis, an den Begegnungen weltberühmter Fotografen teilzunehmen. Dieses Bild (von den 6. "Rencontres" im Jahr 1975) zeigt Robert Doisneau (links) und André Kertész im lockeren Gespräch, das ihnen offenbar große Freude bereitet.
Foto: Wolfgang H. Wögerer, Wien (eigenes Werk), by wikimedia.com
Die meisten der Besucher werden von den vielen Ausstellungen angezogen. Einige kommen, um wirklich alle der "expositions" abzuarbeiten. Und selbst in diesem Jahr "nur" 50 präsentiert werden, gibt es dann einiges zu tun!
Von David Bailey über Melanié Bonajos und Martin Parr bis zu der großen Collection Arthur Walter. Oder von Vic Muniz über Patrick Swirc und Kechun Zhang bis hin zu den gehüteten Schätzen des "Institut de France", gezeigt im Musée Départemental.
Foto: Maxime Du Camp, Thèbes. Gournah. Tombeau d’Osymandias. (1850), im Besitz des Institut de France
Die offizielle Ausstellungsliste wird angeführt von David Bailey. Er war in den 1960er Jahren einer der wichtigsten Akteure in diesem Metier und gilt allgemein als der große Fotograf der "Swinging London". Dem Kultfilm "Blow Up" von Michelangelo Antonioni diente Bailey 1966 als Vorlage des "Thomas" genannten Modefotografen, der bei Außenaufnahmen in einem Park mit seiner Kamera zufällig einen Mord festhält. Ihm ist hier "Stardust" gewidmet, in der Èglise Sainte-Anne.
Das Œuvre des tatsächlichen David Bailey ist äußerst vielfältig. Viele Jahre hat er für die größten Modemagazine gearbeitet und berühmte Personen porträtiert.
Foto: Anne Rieck (aus: Bailey's Stardust, Arles 2014; Porträt von David Lean)
Viele große Stars aus der Musik-, Film- und Modebranche
gehören dazu; hier David Bowie und Catherine Deneuve). An
seiner Seite spielte die Actrice 1983 in dem Film "Begierde".
Und mit ihr war Bailey vorab sogar – auch das ist Teil seines
glamourösen Lebens – von 1965 bis 1972 verheiratet.
Foto: Jörgen Kipp (aus der Ausstellung "Stardust" von David Bailey; les Rencontres d'Arles 2014)
Jedoch gibt es von ihm auch zahlreiche Fotos aus gänzlich anderen Bereichen. Etwa die Reportage einer Augenoperation, welchen "Stardust" einen echten eyecatcher bietet:
Foto: Jörgen Kipp (aus: Bailey's Stardust, Arles 2014)
Ob die Austellung "Stardust" dem großen Werk David Baileys hinreichend gerecht wird, sei dahin gestellt. Denn die "Rencontres" sind eher als ein Gesamtwerk zu sehen, welches intensive Einblicke in das weite Feld der Fotografie ermöglicht.
Dabei gehört Arles in diesen Tagen nicht nur den etablierten Größen der Fotoszene, sondern auch jungen Talenten. Zum Beispiel diese beeindruckende Portraitserie von Seefahrern, ein Werk der jungen Fotografin Maud Bernos. Ihr ist aufgefallen, dass Matrosen während ihrer Arbeit immer blaue Augen haben – als Folge der Reflexion des Meeres und des Himmels. Deshalb trägt diese Arbeit den Titel "blue eyes":
Foto: Jörgen Kipp (aus: les Rencontres d'Arles 2014 "Jeunes Talents"; hier: Maud Bernos, )
Die Einzelausstellungen der "Rencontres 2014" laufen bis zum 21. September.
Aus dem Programm sei mit
Vik Muniz
Patrick Swirc
Denis Rouvre
Vincent Pérez
Chema Madoz
Anouc Durand
Christian Lacroix
Léon Gimpel
The Walter Collection
Collection Trepat
Collection W.M. Hunt
nur ein kleiner Auszug genannt. Die Gesamte Liste der in diesem Jahr beteiligten Fotografen und Sammlungen können Sie dem Infokasten (unten) entnehmen.
Verlaufen kann man sich in den Straßen von Arles während der Suche nach den jeweiligen Ausstellungsorten kaum. Diese sind nummeriert, und die farblich sehr auffälligen Hinweistafeln finden sich überall in der Stadt ...
Foto: Jörgen Kipp
Mehrere der Ausstellungen sind gratis zu besichtigen, die Eintrittspreise liegen ansonsten zwischen 5 und 12 EUR pro Person. Wer zwar viel sehen, sich dabei aber nicht ruinieren möchte, dem sei eine Tageskarte (Forfait Journée) für 29 EUR empfohlen oder das "Forfait toutes Expositions" für 36 EUR. Mit dieser Karte können Sie in aller Ruhe sämtliche Ausstellungen besuchen – über mehrere Tage verteilt.
INFO:
Les Rencontres d'Arles
Ausstellungen vom 07. Juli bis 21 September 2014
in Arles/ Provence
Folgende Links öffen sich jeseils in einem neuen Fenster:
• zur Webseite der "Rencontres"
• zur Liste der Ausstellungsorte
• zur Preisliste der Einzelausstellungen
• zur Liste der "Forfaits" (Tageskarte bzw. Gesamtausstellung)
Möchten Sie mehr erfahren über einzelne Fotografen?
Hier geht es zur
Webseite von David BaileyWebseite von Maud BernosWebseite von Vic MunizWebseite von Patrick Swirc
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Kommentare
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