An der Küste des französischen Mittelmeeres kann man im Département Var eine wunderschöne Wanderung unternehmen. Hier führt der „Sentier Littoral“, immer am Wasser entlang, durch die meist unberührte Landschaft. Er bietet unvergessliche Ausblicke auf das Meer; besonders schön ist ein Abschnitt dieses Weges auf der Halbinsel von Saint-Tropez. Dort hatten die Stürme des Frühjahrs große Mengen von Treibholz abgeladen, das inzwischen zu wahren Kunstwerken verarbeitet wurde...
Was ist der "Sentier Littoral" in Südfrankreich?
„Sentier Littoral“ bedeutet in etwa: "Küstenweg". Es handelt sich um einen kleinen Pfad, der früher von den Zöllnern benutzt wurde, um die eigentlich unzugänglichen Ufer längs der Küste kontrollieren zu können.
Heute bietet dieser Fußsteig (auf einer Länge von insgesamt ca. 200 Kilometern) jedermann die Gelegenheit, die Côte d’Azur von ihrer schönsten Seite zu erleben.
Der gelb markierte Sentier ermöglicht Ihnen
Wanderungen durch die ursprüngliche Natur
mit vielen Atem beraubenden Ausblicken auf
das Meer – und ein „Einstieg“ ist an vielen
Stellen möglich. Größtenteils kann der Weg
auch von ungeübten Wanderern begangen werden; festes Schuhwerk, ausreichendes Trinkwasser und vor allen Dingen enen guten Sonnenschutz sollten sie aber unbedingt dabei haben!
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, auf diesem Sentier etwas zu entdecken:
Foto: Wikipedia
In der Camargue können Sie zum Beispiel in "les-Saintes-Maries-de-la-Mer" starten und viele Kilometer in Richtung des "Etang de Bauduc" auf Sandstränden den südlichen Rand des Nationalparks erwandern.
Foto: Wikipedia (by Georges Seguin)
Oder an der zauberhaften "Côte Bleue" (westlich von Marseille) eine Wanderung von etwa zwei Stunden direkt an der Felsenküste unternehmen – und dabei nach den hier im Kalkstein zahlreich vorhandenen Fossilien suchen. Ausgerüstet mit einer Lupe und einem kleinen Hammer werden Sie sicherlich fündig; der "Sentier" führt sie ab dem Leuchtturm des Ortes "Carry-le-Roeut" sicher in Richtung "Sausset-les-Pins" und auch wieder zurück zum Ausgangsort.
Besonders interessant und spektakulär ist eine Küstenwanderung um die Halbinsel von Saint-Tropez:
Entweder kann man vom alten Hafen des Ortes zunächst den bebauten Teil des pittoresken Dorfes direkt an der Wasserkante umwandern (und dabei manchen Blick auf die Villen der Reichen und Schönen erhaschen), um anschließend bis zu den berühmten Stränden bei Pampelonne zu gelangen. Oder man widmet sich dem südlichen Teil der Halbinsel, welcher zwischen L’Escalet und der Bucht von Gigaro durch ein Naturschutzgebiet führt.
Die Halbinsel von Saint-Tropez und das "Conservatoire du Littoral"
Eine so unberührte Natur, wie sie hier noch zu finden ist, würde man an der Côte d'Azur eigentlich nicht erwarten. Jedoch wurde 1975 das „Conservatoire du Littoral“ gegründet – eine staatliche Organisation, die sich den Erhalt der sehr sensiblen Vegetation an der Meeresküste zur Aufgabe gemacht (und damit, zum Leidwesen von Immobilienspekulanten, an vielen Orten erfolgreich auch die Zersiedelung des Küstenstreifens verhindert) hat. Insbesondere das malerische Cap Taillat müsste sonst mit Sicherheit die eine oder andere Bausünde verzeichnen.
Cap Taillat auf der Halbinsel von Saint Tropez, Foto: Castel Franc (Vergrößerung durch "klick in"
Selbst die Planungen, den Süden der Halbinsel von Saint-Tropez ausgiebig mit Ferienhäusern und einem Vergnügungshafen zu bebauen, wurden dank der Arbeit des Conservatoire Ende der 1970er Jahre noch rechtzeitig aufgegeben. So kommt es, dass man hier und heute noch ursprüngliche Natur findet – mit vielen Pinien, Korkeichen, Macchia und allen Pflanzen des Südens.
Zwischen dem Strand von Gigaro (auf der westlichen Seite der Halbinsel) und ihrem südlichen Punkt erstreckt sich, über mehrere Kilometer, ein besonders schöner Bereich, der gänzlich unbebaut ist. Dieses Schutzgebiet steht zwar im Eigentum des Conservatoire, ist aber öffentlich zugänglich. Seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier (wieder) anzutreffen, schöne Strände laden zu einer Badepause ein – und am Cap Taillat (welches eine „eigene“ kleine Halbinsel bildet) hat sich im letzten Frühjahr eine große Menge von Treibholz angesammelt.
Treibholz an Cap Taillat, Foto: Castel Franc (Vergrößerung durch "klick in")
Einige Badegäste haben daraus während der Saison echt Kunstwerke gestaltet, meist zum Schutz gegen die Sonne. Ein Gefühl von Robinson Crusoe kommt auf!
Kunstwerke aus Treibholz - zum Sonnenschutz Foto: Castel Franc (Vergrößerung durch "klick in")
Die gesamte Wanderung vom Strand in Gigaro bis nach L'Escalet dauert ungefähr drei Stunden – falls sie keine größeren Pausen einlegen. Den Rückweg müssen Sie noch dazu rechnen. Sollte Ihnen das zu viel sein, kann der Strand bei L'Escalet bequem mit dem Auto angefahren werden, ideal also für einen "Abholservice"...
Die beiden Teilstücke des "Sentier" (einerseits um Saint-Tropez, andererseits von L'Escalet bis Gigaro Plage) sind die diese Karte von "Google Earth" eingezeichnet. Der erste Teil in orange, der zweite Teil in rot. Durch "click in" können Sie die Karte auch vergrößern...
Den fehlenden Bereich zwischen diesen Teilstücken können Sie ebenfalls auf dem "Sentier Littoral" erwandern – der Weg verläuft zwischen Pampelonne Plage und L'Escalet entlang der Küste. Die großen Abschnitte längs der Strände sind aber im Sommer übervoll (und teilweise schwierig zu laufen); außerdem ergeben sie mit den eingezeichneten Abschnitten eine komplette Tagestour, die unter 6 Stunden kaum zu schaffen ist..
Viel Vergnügen bei Ihrer Wanderung!!!
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Kommentare
Tolle Bilder, echt wunderschön - wenn man mal Rückzug vom oft überfüllten Saint Tropez will, werde ich das auch mal machen.
Wow.. This is indeed a holiday spot to spend some quiet, quality time alone or with some close ones. I loved the way, which those driftwoods are arranged. More of them remind me of the world war times, were beaches had barricades similar to this. Omni Tech Support scam
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