Castel Franc // Velleron - Provence

Chambre d’hôtes – das heißt: Schöner wohnen auf Reisen in Frankreich!
Sie wohnen privat, werden von den Eigentümern des Hauses persönlich empfangen – und der Aufenthalt ist stark geprägt von dem, was die Franzosen „convivialité“ nennen. Die Gästezimmer (in der Regel größer als in vergleichbaren Hotels) liegen oft in schönen Landhäusern. Im Preis (meist geringer als in vergleichbaren Hotels) ist das Frühstück schon inbegriffen.

Seit einigen Jahrzehnten ist es in Frankreich auch Privatpersonen erlaubt, in ihren Häusern einzelne Zimmer an Reisende zu vermieten. Insbesondere in der Provence wird diese Möglichkeit wird von zahlreichen Eigentümern genutzt, und das zum allseitigen Vorteil:

Der Reisende zahlt für die Übernachtung einen Festpreis pro Zimmer und ist vor unangenehmen Überraschungen in Form ominöser Zuschläge geschützt. (Allenfalls die Kurtaxe in einigen Orten kann dazu kommen). Der Eigentümer dieser Unterkunft kann sich ein wesentlich größeres Haus leisten, als es normalerweise der Fall wäre und seinen Kaufpreis so über die Vermietung mit finanzieren.

Dabei gibt es einige Regeln:

• Die Zahl der Zimmer ist begrenzt, auf maximal fünf.
  Manchmal kommen allerdings „Gîtes“ hinzu. Das sind größere Zimmer (oder Studios) die auch über eine eigene Kochgelegenheit verfügen).
• Sie müssen im selben Baukörper liegen, wie das Haupthaus – zumindest direkt daran angebaut sein.
• Die Zimmer sind eingerichtet – inclusive Bettwäsche und Handtüchern.
• Der Zugang zu einer Toilette und einem Badezimmer muss gewährleistet sein, es gelten die allgemein gültigen Hygiene- und Sicherheitsstandards.
• Der Empfang muss durch den Hausherrn (oder die Herrin) persönlich erfolgen.
• Die Zimmer müssen nachtweise vermietet werden (also nicht etwas pro Woche) zu einem Festpreis; Zuschläge für mehr als zwei Personen sind dabei möglich.
• Das Frühstück ist zwingend im Preis enthalten (außer bei Gîtes).

Reisende finden dabei Unterkünfte vor, die in manchmal wirklich herrschaftlichen Häusern liegen. Der Komfort der Zimmer steht denen edler Hotels oft kaum nach, dies betrifft auch die sanitären Ausstattungen wie Bäder und Toiletten (Handtuchwechsel inbegriffen). Auf den „Zimmerservice“ im Sinne einer Bedienung, die sie herbeirufen können, muss allerdings verzichtet werden. Dafür besteht hier die Gelegenheit, mit anderen Gästen auf sehr angenehme Art in Kontakt zu kommen...

Insbesondere dann, wenn die Unterkünfte auch „Table d’hotes“ anbieten. Bei der „Gästetafel handelt sich um das Abendessen, in der Form eines Menüs (ebenfalls zu Festpreis). Nach der gesetzlichen Vorgabe darf es zwar nur für die Zimmergäste angeboten werden; nicht „à la carte“ und auch nicht an Einzeltischen. Vielmehr wird das Diner (fast) immer an einer großen Tafel serviert, bei entsprechendem Wetter oft im Freien. Und hier, in geselliger Runde“ können Sie mit den anderen Gästen sehr ungezwungen Kontakt aufnehmen. Diese angenehme Form der Geselligkeit, das ist eben „Convivialité“!

Auf guten Wein und andere Getränke müssen Sie dabei nicht verzichten. Für deren Ausschank benötigt ihr Gastgeber zwar eine besondere Lizenz, diese wird er aber für gewöhnlich besitzen. Und oft finden Sie hier sehr gute regionale Weine kleiner Erzeuger, die in einem Hotel eben nicht angeboten werden...

Der Gastgeber selbst sollte an der Gästetafel ebenfalls anwesend sein, zumindest wird er ihnen das Essen servieren. Und es ist erstaunlich, welcher „Bocuse“ sich manchmal hinter den Hauseigentümern am Herd verbirgt.

Wir möchten Ihnen hier einige „Chambre d’hôtes“ vorstellen, die uns besonders am Herzen liegen und die wir persönlich kennen (deren Reihenfolge ist willkürlich). Falls Sie eigene Anregungen dazu haben, würden wir uns solche Informationen freuen...